1982 - 1992

Mitten im Geschäftsalltag

10 Jahre sind seit der Firmengründung vergangen - die 1980er-Jahre sind von der Expansion des kleinen Unternehmens geprägt.

Aus der "Haas Magnetic Rubber Corp" wird die "Haas & Co. Magnettechnik GmbH - gibt es einen bestimmten Grund?

Auf Anraten von unserem Rechtsanwalt ist die GmbH gegründet worden. Es war meine Mutter mit drin und meine Schwester sollte mit rein. Die hatte mittlerweile in der Firma mit angefangen zu arbeiten. Und ich bin dann Geschäftsführer geworden.

Und von dort aus ging es immer weiter. Unsere Verpflichtungen die wir hatten, auch Magnetoplan gegenüber, haben wir auch weiterhin eingehalten. Wir haben dann das europäische Geschäft so weit wir konnten ausgebaut. Natürlich mit einigen negativen Erfahrungen.

Es sind viele Materialien dazugekommen wir haben auch zwei Patente gehabt. Nach der Umfirmierung zur GmbH haben wir uns dann mit Stanzmaschinen, Schneidemaschinen und Kaschiermaschinen ausgerüstet… also unseren Maschinenpark komplettiert und immer weiter ausgebaut.


Also mittendrin im Geschäft, woher hatten Sie Ihr Fachwissen rund um die Produkte? „Learning bei doing“?

Ja, es war hauptsächlich „learning bei doing“. Wir hatten einen Professor in München. Ich werde alt, ich komme nicht mehr auf den Namen … es war der sogenannte Magnetprofessor, ganz bekannter Mann. Ich frage mal meine Frau.

Ich war sehr oft in München, habe mich mit ihm unterhalten. Der war so magnetbesessen, dass der Berge von Hartferrit Magneten bei sich im Zuhause liegen hatte. Im Wohnzimmer, wenn ich in die Wohnung reinkam, wo andere Blumen und Vasen stehen haben, hatte der Berge von Magneten liegen gehabt. Der hat auch Prozesse in Amerika für 3M als Gutachter geführt und die auch gewonnen. Er war auf der Welt ein sehr bekannter Professor der Magnettechnik. Hatte auch eine eigene Fakultät an der Uni gehabt, ich glaube, die gibts gar nicht mehr …

Also ich komme auf den Namen nicht, vorhin habe ich noch an ihn gedacht. Vielleicht weiß es meine Frau, die hat ein sehr gutes Gedächtnis. Wir waren ja auch öfter zusammen dort. Ach, ich frag meine Frau (holt das Telefon raus und telefoniert). Genau das wars! Professor Dr. Hennig.

Der Professor Dr. Hennig hat mir natürlich sehr viel über Magnettechnik erzählt. Das Gebiet fällt in die Elektrotechnik, ist natürlich riesig, aber was hab ich mit den Kurven zu tun und mit den einzelnen Ausrechnungen und den Formeln?

Außerdem habe ich auch Fachbücher und Formelsammlungen, die ich noch vom Studium her hatte und ich hatte immer jemanden, den ich noch anrufen konnte. Alles kann man nicht wissen. Und so habe ich mich dann von Zeit zu Zeit da eingearbeitet. Am Anfang wars ja nur Magnetfolie, das war relativ einfach, dann kamen die Produktionsstätten hinzu, da musste man dann mehr in die Produktion mit rein, das hatte mit Magnettechnik dann wenig zu tun. Die Kunden haben gefragt, ob dies und das möglich ist, und wir haben ja oder nein gesagt.

"Der Umgang mit den Mitbewerbern war ziemlich kollegial, wenn auch hart am Markt. Aber auf einer Messe ein Bier zu trinken war allemal drin. Also etwas anders als es heute ist."


Neue Kommunikationsmittel erhalten Einzug ins Geschäftsleben, waren Sie schon mobil erreichbar?

Ich war der Erste hier in Wiesbaden-Nordenstadt, der seinerzeit ein Autotelefon hatte, das sogenannte „G Telefon“. Das waren die Autos, die an der Seite noch die Antennen hatten. Alle haben mich beglotzt.

Aber damals war das sehr von Vorteil, denn ich konnte schon von unterwegs aus sprechen, musste allerdings immer auf den Parkplatz, denn beim Autofahren war das Ding gefährlich. Nur den Hörer in der Hand ja, aber wenn man stöpseln musste oder so … und dann kam halt schon das Digitale so langsam. Aber auf die Frage, ja. Der Erste hier im Industriegebiet.


Erste Kunden aus den neuen Bundesländern?

Das war damals in Bitterfeld die Magnetfabrik … Irgendwas mit W … Wolfen, Magnetfabrik Wolfen. Ich war damals sehr häufig in Bitterfeld und sehr häufig in den neuen Bundesländern.


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